Die Papiermaschine
In den letzten 200 Jahren hat die industrielle Papierproduktion einen rasanten Verlauf genommen. Die heutigen Maschinen sind bis zu 300 Meter lang und erzeugen bis zu 1.500 Tonnen pro Tag. 1850 betrug die Papierproduktion weltweit nur etwa 100.000 Tonnen pro Jahr, heute sind es 325 Millionen Tonnen jährlich!
Die Herstellung von Papier erfolgt heute mittels großer Maschinen, in denen sämtliche Arbeitsvorgänge - von der Rohstoffverarbeitung bis zum endgültigen „Ausrüsten“ - durchgeführt werden. Dabei läuft die entstehende Papierbahn „wie auf einem Fließband“ über Walzen in die unterschiedlichen Produktionsbereiche.
Zuerst werden die Rohstoffe Holzstoff, Zellstoff und Altpapier zerkleinert und im sogenannten Stoffauflauf in je nach Papiersorte unterschiedlichen Mischverhältnissen unter Beigabe von Wasser und Füllstoffen zu einem Faserbrei verrührt. In der anschließenden Siebpartie wird der zu 99 Prozent aus Wasser und nur zu ein Prozent aus Faserstoffen bestehende Papierbrei auf ein rotierendes Langsieb geleitet. Durch seitliche Schüttelbewegungen verbinden sich die Papierfasern zu einer homogenen endlosen Papierbahn. Eine weitere Reduktion des Wasseranteils erfolgt in der Pressenpartie, wo zwischen mächtigen Gautschwalzen etwa ein Drittel des Wassers in den Unterlagsfilz gepresst wird.
In der Trockenpartie befinden sich geheizte Walzen, zwischen denen die Papierbahn auf einen Restwassergehalt von acht Prozent getrocknet wird. Das nun entstandene Rohpapier kann je nach Verwendungszweck noch weiter veredelt werden.
Die Oberfläche der „gestrichenen“ Papiere für Druckwerke wird mit einem „Strich“ aus Kreide, Porzellanerde und Bindemittel versehen.
Naturpapiere hingegen behalten ihre offenporige Oberfläche – sie werden in einem System aus mehreren aufeinander angeordneten Stahlwalzen, dem sogenannten Kalander, gepresst.
Zuletzt erfolgt das Ausrüsten: das Papier wird je nach Verwendungszweck in kleinere Rollen oder auch auf einzelne Bögen zerschnitten und kann in Druckereien, Buchbindereien und Kartonage-Fabriken weiter verarbeitet werden.